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X Window System - Geschichte

Der Ursprung Weiter

Das X Window System basiert auf dem X-Protokoll, dessen Grundlagen zunächst am MIT (Massachusetts Institute of Technology) entwickelt wurden und dessen Veröffentlichung auf Mitte der 80er Jahre datiert. Ziel war eine Richtlinie für grafische Nutzerschnittstellen, die noch dazu für einen Anwender transparent im Netzwerk arbeiten sollen.

Die erste Implementierung des Protokolls resultiert aus dem Athena Projekt des MIT und Digital Equipment Corporation (X10R4, 1986), dessen Nachfolger (X11R1) bereits im September 1987 erschien. Zu jener Zeit gründete sich am MIT das X Consortium, das sich der weiteren Entwicklung und Betreuung des X Window System widmete. Unter Federführung dieses Gremiums erschienen die nächsten Releases (bis X11R5) im Ein-Jahres-Rhythmus.

1992 entschlossen sich MIT und die Mitglieder des Konsortiums zur Ausgliederung dessen aus dem MIT. Im Folgejahr entstand das X Consortium, Inc., das ab Januar 1994 über alle Rechte am X Window System verfügte. Das Konsortium selbst verstand sich als unabhängige, nicht-profit-orientierte Organisation. Noch im selben Jahr wurde X11R6 heraus gegeben, das auch heute noch den Stand der Dinge widerspiegelt.

Am 31.Dezember 1996 stellte das X Consortium seine Tätigkeit ein und übertrug die Rechte des Projekts an die Open Software Foundation.

XFree86 Zurück Anfang Weiter

Die zunächst einzige freie Implementierung des X Window System war XFree86 (1995). Ursprünglich von X11R5 abgeleitet, ermöglicht XFree86 den Zugriff auf alle Funktionen, die auch X11R6 implementiert.
Von Anfang an zielte das XFree86-Projekt auf die Unterstützung vor allem der Intel-Plattform ab. Daher auch der Vermerk 86 im Namen des Projekts. Unterdessen ist XFree86 u.a. auf folgenden Systemen verfügbar:

  • System V Release 3.2, 4.0 und 4.2
  • Solaris
  • FreeBSD, OpenBSD
  • Linux
  • Mach
  • Amöba

Ein weiterer Vorteil von XFree86 gegenüber kommerziellen Produkten ist die breite Palette an unterstützten Grafikkarten.

Die Zukunft von X? Zurück Anfang

Bei all den Vorteilen, die die Netzwerkfähigkeit des X-Protokolls mit sich bringt, lässt dessen Geschwindigkeit bei der Arbeit über das Netz doch einiges zu wünschen übrig.

Eine Ursache lässt sich sicher in den existierenden Implementierungen finden, der wesentliche Grund liegt aber in dem teils veralteten Protokoll. So fehlen einige der modernen Grafikalgorithmen, die zur Zeit der Protokollentwicklung noch nicht bekannt waren.

Bislang halten sich die Entwickler mit einem Ausblick auf ihr weiteres Vorgehens sehr bedeckt, doch ist ein neues Protokoll oder zumindest eine Anpassung an die aktuellen Erfordernisse nur eine Frage der Zeit...

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