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Interpretation der Kommandozeile

  Mit dem accept-line-Kommando (RETURN) im Editor ist der im eigentlichen Sinn interaktive Teil der Shellbenutzung zu Ende. Die folgende Interpretation der Zeile durch die Shell führt normalerweise zur Erzeugung eines neuen Prozesses, in dem das eben aufgerufene Programm abläuft. Bevor das geschieht, werden aber von der Shell selbst noch eine ganze Reihe von Veränderungen an der Zeile durchgeführt. Diese Interpretation findet bei der interaktiven Shell auf exakt die gleiche Weise statt wie im Shellprogramm.

Die Kommandozeile wird analysiert, indem sie anhand von ``Trennzeichen'' in atomare Sinneinheiten (Wörter oder Token) geteilt wird. Dabei kann die gesamte Zeile in mehrere Kommandos zerfallen, die getrennt weiterverarbeitet werden.

Die Wörter der einzelnen Kommandos werden sequentiell (der Reihe nach) auf bestimmte Symbole oder Sonderzeichen durchsucht. Bestimmte Sonderzeichen führen zur Umlenkung der Ein- und Ausgabekanäle. Durch andere Symbole werden bestimmte Wörter verändert oder ersetzt. Dieser Vorgang wird als Parametersubstitution bezeichnet. Danach wird die Kommandozeile noch ``aufgeräumt''. Abschließend werden die Programme (intern oder extern) lokalisiert und mit ihren Optionen und Argumenten aufgerufen.



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