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Steinzeit

In grauer Vorzeit wurden Elektronenrechner mit Lochkarten gefüttert. Die Programme und die Daten wurden in die Karten gestanzt und als Pakete in den Kartenleser geschoben, die Ergebnisse auf dem Drucker ausgegeben. Klar, daß solche Rechner nur ein einziges Programm für einen einzigen Anwender bearbeiten konnten. Das Betriebssystem, wenn man es überhaupt so nennen kann, bestand aus den fest verdrahteten Funktionen des Rechenwerkes.

Auch als die Daten und Programme von Magnetspeichern gelesen und die Ergebnisse auf Bildschirmen statt auf Druckern ausgegeben wurden, blieb es bei der Batchverarbeitung durch den Großrechner. Zwar konnten bereits mehrere Jobs in einem Stapel (Batch) geladen werden, es blieb aber bei der sequentiellen Bearbeitung der Jobs.

Durch die wachsende Rechenleistung und vor allem durch die bessere Ausstattung mit Arbeitsspeicher können seit der dritten Rechnergeneration mehrere Jobs gleichzeitig in den Arbeitsspeicher geladen werden. Auf diese Weise kann die wertvolle Rechenzeit (CPU-Zeit) auch dann ausgenutzt werden, wenn ein Job beispielsweise auf neue Daten vom Magnetband warten muß (indem das Betriebssystem einen anderen Job im Speicher laufen läßt, bis die Daten vom Magnetband geladen sind).

Die Bearbeitung kompletter Jobs wurde in den sechziger Jahren durch das quasiparallele Bearbeiten mehrerer Programme im Timesharing-Verfahren abgelöst. Dabei werden mehrere Programme geladen und allen Programmen wird nach einem festgelegten Verfahren Rechenzeit in Zeitscheiben zugeteilt. Mit dieser Methode können interaktive Programme zur Datenerfassung gleichzeitig mit den rechenzeitintensiven Programmen zur Datenauswertung laufen. Durch diese Mischung wurde eine weitaus bessere Auslastung der teuren Hardware möglich.

Für die interaktive Arbeit am Großrechner werden Bildschirm-/Tastatur-Kombinationen, sogenannte Terminals, angeschlossen. Solche Terminals schicken die auf der Tastatur eingegebenen Zeichen unverändert an den Rechner und stellen die vom Rechner gesendeten Zeichen auf dem Bildschirm dar. Die meisten Terminals, zum Beispiel das vt100 Terminal von DEC, erkennen neben den normalen Buchstaben verschiedene Sonderzeichen zum Löschen eines Buchstabens oder des gesamten Bildschirms, zum Positionieren der Einfügemarke, für invertierte Darstellung und so weiter.



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