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Die 13 goldenen Regeln für ein gelungenes Kommando

 

Für die Syntax eines Kommandos gibt es im POSIX 1003.2 Standard dreizehn Richtlinien. Diese Regeln sind nicht zwingend, es wird aber allen Autoren neuer Utilities empfohlen, sich daran zu halten. In einem Shellscript kann mit der getopts Shellfunktion (-> Seite gif)  eine nach den Regeln 3-10 eingegebene Kommandozeile analysiert werden. In C-Funktionen übernimmt getopt(3) diese Aufgabe.

  1. Kommandonamen sollten zwei bis neun Zeichen lang sein.
  2. Kommandonamen sollten nur aus ASCII-Kleinbuchstaben oder Ziffern bestehen.
  3. Jede Optionsbezeichnung    sollte aus einem einzelnen alphanumerischen Zeichen bestehen. Die Option -W soll für herstellerspezifische Erweiterungen reserviert sein.
  4. Alle Optionen sollten von einem Minuszeichen `-' eingeleitet werden.
  5. Optionen ohne Argumente (Schalter) sollten hinter einem einzigen Minuszeichen gruppiert werden können.
  6. Jedes Optionsargument sollte von der Option, auf die es sich bezieht, durch (ein) Leerzeichen getrennt sein.
  7. Ein Optionsargument sollte nicht optional sein.
  8. Wenn mehrere Optionsargumente gleichzeitig erlaubt sind, sollten diese als ein einziges Kommandozeilenargument erscheinen. Dazu können die Optionsargumente entweder in Anführungszeichen eingeschlossen, oder, durch Komma getrennt, ohne Leerzeichen aufgelistet werden.
  9. Alle Optionen sollten vor den Kommandoargumenten angegeben werden.
  10. Zwei Minuszeichen - sollten als Markierung für das Ende der Kommandozeilenoptionen interpretiert werden. Alle folgenden Argumente sollten als Operanden für das Kommando behandelt werden, auch wenn sie mit einem Minuszeichen beginnen. Das - Symbol sollte nicht als Option oder Operand benutzt werden.
  11. Die Reihenfolge der Optionen untereinander sollte keine Rolle spielen, es sei denn, eine Option ist als ausschließlich und dominant dokumentiert. Solche Optionen können alle vorhergehenden inkompatiblen Optionen abschalten. Wenn ein Regler (Option mit Optionsargument) wiederholt wird, sollte die Interpretation in der Reihenfolge des Auftretens erfolgen.
  12. Die Reihenfolge der Kommandoargumente (Operanden) kann von Bedeutung sein, und positionsabhängige Interpretationen sind für ein Utility spezifisch.
  13. Für Utilities, die als Operanden Dateien benutzen, die sie zum Lesen oder Schreiben öffnen, sollte ein einzelnes, von Blanks eingeschlossenes Minuszeichen `-' den Standardeingabekanal bezeichnen. Wenn es aus dem Zusammenhang eindeutig hervorgeht, kann auch der Standardausgabekanal so bezeichnet werden.

 



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Linux Anwenderhandbuch -- Copyright 1993, 1994, 1995 S. Hetze, D. Hohndel, O. Kirch, M. Müller