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In der Datei /etc/fstab sind die dauerhaften Parameter für die
Zusammensetzung des Dateisystems gespeichert. Hier legt die
Systemverwalterin fest, welche Partitionen an welcher Stelle in das
Dateisystem eingehängt werden. Die Datei wird von dem Kommando
mount -a ausgewertet, wenn es bei der
Systeminitialisierung von einer der rc-Scriptdateien
ausgeführt wird. Dabei wird die Datei /etc/fstab Zeile für
Zeile abgearbeitet.
Für jede Partition muß eine eigene Zeile mit vier bis sechs Einträgen
angelegt werden. Die Einträge werden durch Leerzeichen oder Tabulator
voneinander getrennt.
ist die zu der Partition gehörende
Gerätedatei im /dev Verzeichnis (Device). Der Name dieser Datei
muß mit absolutem Pfadnamen angegeben werden, also z. B.
` /dev/hda2' oder ` /dev/sdb1'. Im Ausnahmefall des
Prozeßdateisystems sollte anstelle einer Gerätedatei das Schlüsselwort
none stehen.
bezeichnet das Verzeichnis, auf dem
das Teilsystem aufgesetzt werden soll. Durch die Reihenfolge der
Zeilen in der Datei /etc/fstab muß sichergestellt sein, daß das
Verzeichnis, auf dem ein Teilsystem aufgesetzt wird, auch tatsächlich
im Dateisystem vorhanden ist.
bezeichnet den Typ des
Dateisystems. Vorausgesetzt der entsprechende
Treiber wurde bei der Kernelkonfiguration aktiviert, können die
folgenden Dateisystemtypen angegeben werden:
- ext
- ist das alte erweiterte Dateisystem
von Remy Card. Es ist durch das zweite erweiterte Dateisystem
ext2 abgelöst worden und ist nur noch auf alten
Linux-Installationen zu finden.
- ext2
- ist das zweite erweiterte
Dateisystem von Remy Card. Es kann als das Standarddateisystem für
neuere Linux-Installationen bezeichnet werden. Die Dateinamen
können bis zu 255 Zeichen lang sein, die maximale Größe für eine
Partition liegt bei 2 GB.
- hpfs
- ist das Dateisystem von OS/2.
Dieses Dateisystem kann zur Zeit nur zum Lesen gemountet werden.
- iso9660
- ist das Dateisystem auf
CD-ROMs. Der Linux-Kernel versteht die ''Rock Ridge
ExtensionsindexRock-Ridge Erweiterung zum Standard
ISO9660-Dateisystem, mit denen beispielsweise lange Dateinamen
benutzt werden können. CD-ROMs müssen ''Read-Only'' gemountet werden.
- minix
- ist das von A. Tanenbaum's Minix
Betriebssystem übernommene Dateisystem. Es wird auch heute noch häufig
für Diskettendateisysteme benutzt. Die Partitionsgröße ist auf
maximal 64 MB beschränkt. Die Dateinamen können 14 (30) Zeichen lang
sein.
- msdos
- ist das DOS Dateisystem. Linux kann DOS
Disketten oder Festplattenpartitionen fest in den Verzeichnisbaum
einbinden.
- nfs
- ist das Network File System. In diesem
Dateisystem können Verzeichnisäste verschiedener Rechner im lokalen
Netzwerk ausgetauscht werden.
- proc
- ist das Prozeßdateisystem. Es handelt sich
hierbei nicht um ein physisches'' Dateisystem, sondern um eine
Repräsentation relevanter Daten aus dem laufenden Linux-Kernel.
Dieses Dateisystem wird üblicherweise auf dem Verzeichnis
/proc aufgesetzt.
- umsdos
- ist eine zweite Ebene für DOS
Dateisysteme, in der zusätzliche Features wie Permissions, lange
Dateinamen, Links usw. realisiert werden können.
- xiafs
- ist das alternative
Linux-Dateisystem von Frank Q. Xia. Es ist ßchlankeräls das
ext2, bietet aber weniger Features und
Erweiterungsmöglichkeiten.
- sysv
- ist ein Dateisystem von Unix
System V Release 2. Dieses Dateisystem wird zur Zeit nur auf
Disketten unterstützt, Festplattenpartitionen können nicht gemountet
werden. Mit der gleichen Option kann auch ein Xenix- oder
Coherent-Diskettendateisystem gemountet werden.
- swap
- ist kein Dateisystem sondern die Kennzeichnung
für den Swapbereich, in den schlafende Prozesse (teilweise)
ausgelagert werden, um Platz für die laufenden Prozesse im
Arbeitsspeicher zu schaffen.
- ignore
- ist der Eintrag zur Kennzeichnung von Partitionen, die
hier nur so herumstehen und ignoriert werden sollen.
der /etc/fstab bestimmt
zusätzliche Parameter, die vom Kernel
ausgewertet werden und verschiedene Eigenschaften des Dateisystems
einstellen.
Es dürfen mehrere Optionen in einer durch Kommata getrennten Liste
angegeben werden. Die Optionen, die mit einem no beginnen,
können auch ohne die Vorsilbe eingesetzt werden, womit sich ihre
Bedeutung erwartungsgemäß umkehrt.
Alle für diesen Eintrag geeigneten Parameter können auch als Optionen
dem mount-Kommando direkt übergeben werden.
- defaults
- entspricht normalerweise der Kombination suid,
rw. Wenn ein Dateisystem von jedem Systembenutzer eingebunden
werden kann (-> Option user), entspricht default für
nicht privilegierte Benutzer der Kombination nosuid,
noexec, nodev, rw.
- noauto
- verhindert das automatische Einbinden der Partition.
- noexec
- verbietet die Ausführung jedes (binären) Programms von
dieser Partition.
- nosuid
- unterdrückt die Wirkung der SUID und SGID Bits bei der
Ausführung von Programmen aus dieser Partition.
- nouser
- verbietet ausdrücklich die Benutzung von mount
durch normale Systembenutzer.
- nodev
- die zeichen- und blockorientierten Gerätedateien
in dieser Partition werden nicht angesprochen.
- rw
- erlaubt das Lesen und das Schreiben auf dieser Partition.
- ro
- verbietet das Schreiben auf diese Partition.
- sw
- kennzeichnet eine Swappartition.
- sync
- die Metadaten (Superblock, Inode, Verzeichnisdaten) werden
ungepuffert (synchron) auf das Speichermedium geschrieben (nur beim
ext2fs implementiert).
- async
- erzwingt asynchrone IO-Operationen.
- user
- Mit dieser Option kann die Superuserin das Einbinden von
Dateisystemen durch normale Systembenutzer erlauben. Die Benutzer
können dann die Kommandos mount und umount benutzen,
denen sie entweder die Gerätedatei oder das Verzeichnis zum
Aufsetzen als Parameter übergeben können.
- remount
- Diese Option veranlaßt mount ein bereits
aufgesetztes Dateisystem ab- und sofort wieder aufzusetzen. Auf
diese Weise können die Parameter eines bereits aufgesetzten
Dateisystems geänderet werden.
Für bestimmte Dateisysteme können zusätzliche Optionen angegeben werden:
- Optionen für das ext2fs:
-
- check
[
= Art]
- veranlaßt den Kernel, beim
Mounten eines ext2fs eine Konsistenzprüfung durchzuführen. Die
Art der Prüfung kann optional angegeben werden. Dabei bedeutet:
- none
- Es wird keine Prüfung durchgeführt. Diese Option
kann auch mit nocheck abgekürzt werden.
- normal
- (default) Es werden die Inodes und die Bitmaps geprüft.
- strict
- Es wird zusätzlich geprüft, ob die freien Blöcke im
Datenbereich liegen.
Wenn der Kernel einen Fehler feststellt, wird das Valid-Flag auf
einen speziellen Wert gesetzt, um dem e2fsck-Programm den
Fehler anzuzeigen (nur für ext2fs). Zusätzlich kann durch die
errors Option das Verhalten des Kernels nach Entdeckung eines
Fehlers eingestellt werden.
- errors= Aktion
- Diese Option regelt das Verhalten vom ext2
Dateisytem nach der Erkennung von Fehlern.
- continue
- Das Dateisystem wird ohne weitere Aktion als
fehlerhaft markiert.
- remount-ro
- Das Dateisystem wird in den ''read only'' Modus
gebracht.
- panic
- Eine Kernelpanik wird erzeugt (das Dateisystem wird
synchonisiert und der Kernel angehalten).
- sysvgroups | nogrpid
- veranlaßt das ext2fs, Dateien nur dann mit der
Gruppen-ID des Verzeichnisses zu erzeugen, wenn das SGID-Bit des
Verzeichnissees gesetzt ist. Sonst wird die Datei (wie bei allen
anderen Linux-Dateisystemen) mit der GID des erzeugenden Prozesses
angelegt.
- sb= Zahl
- veranlaßt den Kernel, den Superblock aus dem mit
der Zahl bezeichneten Block einer ext2fs Partition zu lesen. Das
ext2fs legt typischerweise Kopien des Superblocks in den Blöcken
8193, 16385 usw. an (nur für ext2fs).
- minixdf
- verändert den statfs Aufruf des ext2fs so, daß
er die Gesamtzahl der Datenblöcke inclusive der vom Dateisystem
selbst belegten Blöcke liefert.
- bsddf
- Der statfs Systemaufruf liefert als Gesamtgröße
des Dateisystems den maximalen verfügbaren Platz, das ist die
Differenz aus der physikalischen Größe und dem vom Dateisystem
selbst bereits belegten Platz.
- bsdgrps | grpid
- veranlaßt das ext2fs, Dateien mit der Gruppen-ID des
Verzeichnisses zu erzeugen (wie bei BSD).
- Optionen für das DOS-FS:
-
- check= Art
- gibt es auch für DOS Dateisysteme. Hier wird
beim Erzeugen von Dateien die DOS Namenskonvention auf
unterschiedliche Art geprüft:
- relaxed
- Lange Dateinamen werden gekürzt, Leer- und
Sonderzeichen (?<*+= etc.) sind erlaubt.
- normal
- Wie relaxed, die meisten Sonderzeichen
(?<*) sind nicht erlaubt.
- strict
- Lange Dateinamen werden nicht automatisch gekürzt,
sind also schlicht verboten.
- fat= Wert
- erzwingt die Bearbeitung der FAT mit 12 oder 16
Bit Einträgen, unabhängig von der automatischen Erkennungsroutine.
- quiet
- unterdrückt beim DOS Dateisystem die Fehlermeldungen
beim Versuch, Eigentümer oder Modus einer Datei zu verändern.
- Optionen für das iso9660 Dateisystem:
-
- block= Größe
- setzt die Blockgröße bei iso9660
Dateisystemen auf den angegebenen Wert.
- cruft
- Diese Option kann beim Mounten defekter CD-ROMs hilfreich
sein.
- map= Art
- Bei iso9660 Dateisystemen ohne Rock-Ridge
Erweiterung bestehen Dateinamen aus Großbuchstaben und werden von der
Zeichenkette ` ;1' abgeschlossen. Normalerweise ( normal) wird
die Endung abgeschnitten und der Name in Kleinbuchstaben umgesetzt.
Dieses Mapping kann auch aus ( off) geschaltet werden. Bei
Dateisystemen mit Rock-Ridge Erweiterung muß der norock
Schalter gesetzt sein, damit die map Option wirksam wird.
- norock
- schaltet die Rock-Ridge Erweiterung bei iso9660
Dateisystemen ab.
- Optionen für mehrere Dateisysteme:
-
- debug
- (nur ext2 und msdos) Es werden die Dateisystemparameter
ausgegeben.
- conv= Modus
- (für msdos, hpfs und iso9660 Dateisysteme)
schaltet die automatische Konvertierung von Zeilenenden (LINEFEED und CARRIAGE RETURN) von dem Dateisystem zu.
Der Modus bestimmt, welche Daten konvertiert werden.
- binary
- (default) Es findet keine Konvertierung statt.
- text
- Beim Lesen werden CR/LF zu LF, nur bei
msdos wird beim Schreiben LF zu CR/LF.
- auto
- Dateien mit bekannten Endungen für Binärdateien (exe,
com, dll, lzh, tif etc.) werden nicht konvertiert.
- mtext
- (nur bei iso9660) Wie text, es werden CR
zu LF konvertiert.
- gid= Wert
- bei DOS und hpfs Dateisystemen wird allen
Dateien die angegebene Gruppen-ID zugeordnet.
- uid= Wert
- bei DOS und hpfs Dateisystemen
wird allen Dateien die angegebene User-ID zugeordnet.
- umask= Wert
- läßt die Zugriffsrechte für Dateien und
Verzeichnisse im DOS oder hpfs Dateisystem durch die Maske
Wert erscheinen. Der Wert wird als Oktalzahl eingegeben und
interpretiert wie beim Shellkommando umask
beschrieben.
gibt an, ob die Strukturdaten des
Dateisystems mit dem dumpfs-Programm ausgegeben werden
sollen. Dieser Eintrag wird zur Zeit noch ignoriert.
wird vom fsck-Programm
ausgewertet um die parallele Prüfung von Dateisystemen auf
unterschiedlichen Geräten zu ermöglichen. Das Rootfilesystem sollte
mit 1 gekennzeichnet werden, alle anderen Dateisysteme die
geprüft werden sollen mit 2. Ein fehlender Eintrag oder eine
0 zeigt an, daß das Dateisystem nicht geprüft werden soll.
Wenn das erste Zeichen einer Zeile ein ` #' ist, wird die
komplette Zeile als Kommentar behandelt und ignoriert.
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