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Der Arbeitsspeicher

  Der Arbeitsspeicher (RAM) wird unmittelbar von der CPU bearbeitet. Die Organisation dieses Speichers ist eine der Hauptaufgaben des Betriebssystems. Linux erlaubt den Prozessen über spezielle Gerätedateien den Zugriff auf bestimmte Teile des Arbeitsspeichers und es bietet Pseudogeräte für bestimmte Zwecke an.

/dev/core

Die Datei /dev/core stellt den Kernelspeicher ( /dev/kmem) im Core-File-Format dar. Dieses Format kann vom GNU-Debugger gdb bearbeitet werden. 

/dev/full

Beim Versuch, in die Datei /dev/full zu schreiben, wird der Fehler ENOSPC erzeugt, so als ob kein freier Platz mehr auf dem Speichermedium vorhanden wäre.

/dev/mem und /dev/kmem

 

Die Dateien /dev/mem und /dev/kmem bilden den Arbeitsspeicher des Rechners ab. Beide Devices sind zeichenorientiert.

Auf diese Devices greifen nur spezielle Programme wie free oder ps zu. Das direkte Lesen und Schreiben im Arbeitsspeicher des Rechners muß den Benutzern immer verboten sein.

/dev/null

   

Diese Spezialdatei ist für alle Anwender zum Lesen und Schreiben frei. Sie ist der Mülleimer des Systems. Alles was dorthin geleitet oder verschoben wird, verschwindet auf Nimmerwiedersehen.

/dev/port

Über die Spezialdatei /dev/port können einzelne IO Ports angesprochen werden.

/dev/ramdisk

   

Die Datei /dev/ramdisk bildet die RAM-Disk in das Dateisystem ab, wenn beim Übersetzen des Kernels bzw. mit dem rdev-Kommando oder auf der LILO Kommandozeile ein Teil des Speichers als solche bestimmt wurde. Die RAM-Disk ist ein rohes Blockdevice und kann benutzt werden wie eine Diskette.

Wenn die RAM-Disk in das Dateisystem eingebunden werden soll, muß sie ein Dateisystem enthalten. Dieses Dateisystem kann von der Bootdiskettegif geladen werden oder mit dem mkfs-Kommando eingerichtet werden. Wenn die RAM-Disk von der Bootdiskette geladen wurde, wird sie als Rootfilesystem benutzt, auf das alle weiteren Dateisysteme aufgesetzt werden. Sonst kann sie wie eine Diskette mit dem mount-Kommando auf ein Verzeichnis aufgesetzt werden, beispielsweise auf /tmp.

/dev/zero

Aus der Spezialdatei /dev/zero können beliebig viele Nullbytes gelesen werden. Diese Datei sollte nur mit Vorsicht als Quelle für Daten benutzt werden, weil die Menge der gelieferten Bytes nicht begrenzt ist.



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Linux Anwenderhandbuch -- Copyright 1993, 1994, 1995 S. Hetze, D. Hohndel, O. Kirch, M. Müller