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Das System abschalten

    

Der komplexen Einschaltprozedur entspricht die Prozedur des Abschaltens oder Herunterfahrens des Systems. Im Mehrbenutzerbetrieb ist dabei nicht nur auf die Integrität des Dateisystems zu achten, sondern selbstverständlich auch auf eventuell gerade aktive Anwender Rücksicht zu nehmen. Es ist also definitiv nicht damit getan, den Rechner abzuschalten.

Um der Systemverwalterin das Herunterfahren des Systems zu erleichtern, gibt es das shutdown-Programm mit den Varianten reboot, halt, fastboot und fasthalt, die in der Programmversion von Peter Orbaek jeweils Links auf shutdown sind. Eine Beschreibung ist auf Seite gif zu finden.

Wenn aus irgendwelchen Gründen das System nicht mit shutdown angehalten werden kann, können Sie versuchen, das System per Hand'' herunterzufahren. Voraussetzung dafür ist natürlich, daß Sie Root-Privilegien haben.

Für ein geordnetes Herunterfahren des Rechners müssen alle Benutzerprozesse angehalten werden. Nachdem Sie alle aktiven natürlichen Systembenutzer mit einer wall-Message gewarnt haben, können Sie (nach einer angemessenen Zeit) die Anwenderprogramme und Loginshells mit TERM-, später KILL-Signalen beenden. Um das Einloggen weiterer Systembenutzer zu verhindern, sollten Sie vorher die Datei /etc/nologin anlegen. Die Systemdämonen müssen ebenfalls beendet werden.

Mit dem sysvinit haben Sie dann die Möglichkeit, das System in den Einbenutzermodus zu bringen, indem Sie das Kommando ` telinit 1' aufrufen.

Wenn Sie das System wegen irgendwelcher Störungen herunterfahren, sollten Sie auf jeden Fall häufiger eine Synchronisation des Dateisystems mit dem sync-Kommando versuchen. Wenn Sie den Rechner ausschalten müssen, sollte sync die letzte Aktion sein, bevor Sie den Netzschalter betätigen! Um das sync-Kommando auszuführen, brauchen Sie keine Root-Privilegien.

Dateisystem abbauen

Mit dem Kommando ` umount -a' kann das komplette Dateisystem in der umgekehrten Reihenfolge abgebaut werden, in der es beim Systemstart von ` mount -a' aufgebaut worden ist. Das umount-Kommando führt dabei selbst den sync-Systemaufruf aus, der das Dateisystem mit dem Blockdepot synchronisiert.

Um ein Dateisystem abzubauen, darf es nicht äktivßein. Das bedeutet, daß kein Dateisystem auf einem Verzeichnis dieses Systems aufgesetzt sein darf und daß sich kein Benutzer in einem Verzeichnis dieses Systems aufhalten darf. Das bedeutet auch, daß Programme deren Arbeitsverzeichnis auf der betreffenden Partition liegt, vor dem Absetzen des Dateisystems beendet werden müssen.

Seit der Kernel-Version 0.99.10 wird auch das Root-Filesystem von dem umount-Kommando abgebaut. Das hat in Verbindung mit dem ext2-Dateisystem den Vorteil, daß das Valid-Flag gesetzt wird und so beim nächsten Systemstart der File-System-Check übersprungen werden kann.



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